„”Lovers in the Backseat” weist auf romantische und intime Beziehungen hin. Alles, was wir tun, geschieht, weil wir nicht anders können: Atmen, Leben, Lieben und Kunst schaffen, das sind unsere gemeinsamen elementaren Bedürfnisse.”
(Anna Nero, Robert Schittko)
Die Verbindung zwischen den Werken von ROBERT SCHITTKO und ANNA NERO liegt in der Auseinandersetzung mit Identität, Verspieltheit und Ironie sowie einer leichten sexyness, die in beiden künstlerischen Praktiken mitschwingt. Sie nehmen den Ausstellungsbesucher mit auf die “Rückbank”, hinter ihre Schultern, auf die Autobahn, Landstraße oder Überholspur – immer auf dem Weg, aber wohin eigentlich…?
Beide, Nero und Schittko, hegen eine Abneigung gegenüber einer selbstreferentiell agierenden Kunst. Vielmehr forschen sie in ihren Studios nach dem Selbst und transformieren ihr Leben in eine anschauliche künstlerische Praxis. JedeR auf seine/ ihre Weise: SCHITTKO konzentriert sich mit seiner Skulptur- und Fotokunst auf die Entwicklung der eigenen Identität. NERO provoziert mit ihren abstrakt-gegenständlichen Malereien und Keramiken.
Auf dem dialogischen Parcours der Show „Lovers in the backseat“ wird es für den Besucher in jedem Fall „oddly satisfying“! Derart, dass die Bilder und Objekte der beiden KünstlerInnen den Reiz des im Digitalen geübten taktilen Sehens vollauf befriedigen. Denn für unsere an die devices resp. oberflächengewöhnte Generation liegt der Nervenkitzel in der neuen Qualität einer “haptischen Visualität” (Katharina Weinstock, Monopol, Aug.2023). So reicht bei Anna Nero auch schon der non-plastische Knopfdruck im Bild, um in einen Erregungszustand zu gelangen während Schittko uns mit vielerlei Hautmomenten triggert…
ANNA NERO und ROBERT SCHITTKO leben und arbeiten in Frankfurt a.M. und teilen sich eine Atelieretage. Im selben Haus betreiben sie seit 1,5 Jahren gemeinsam mit dem Kollegen Marcel Walldorf den kulturell wie sozial im Kiez Bockenheim verorteten Kunstraum MARS.