„Eines Tages blieb mein Blick an einer Zeichnung
hängen, die durch die abgebrochenen Äste von
Wasserpflanzen entstand, die mitten im See standen (…).“
(Isabelle Borges)
Isabelle Borges ist eine Künstlerin, die sich mit einer souveränen Vielfalt wie Freiheit in ihrem künstlerischen Ausdruck auszeichnet. Wir freuen uns sehr, unsere erste Soloshow mit der aus Brasilien stammenden Künstlerin zu präsentieren.
Bereits der Ausstellungstitel „SHIFTS“ vermittelt etwas vom Ge-fühl der berückenden Leichtigkeit, mit der Isabelle Borges ihre mi-nimalistischen wie architektonischen Gesten setzt und damit ihre gesamte neue Werkserie durchzieht. Diese besteht aus Malereien, Collagen und Objekten sowie einer raumumfassenden multidi-mensionalen Wandarbeit für die lichten Räume der Galerie.
Charakteristisch für Isabelle Borges sind ihre rhythmisch ausge-wogenen Kompositionen. Sie bilden sich aus den haarfeinen bis fingerbreiten tektonischen Linien im kontrastreichen Zusammen-spiel mit den spiegelnden wie matten Oberflächen. Besonders ist ihre Sensibilität für die feintemperierte Mischung und Setzung der Farbflächen im Bild.
Die Palette der Künstlerin reicht von neonleuchtenden wie pastel-ligen Farben, die auf die Wand und den Umgebungsraum reflektie-ren, im Wechsel mit tiefdunklen Passagen. Die opaken Farbflächen stehen dabei im lebendigen Kontrast mit den partiell unbearbeitet belassenen Zonen des rohen Leinengewebes.
Das Formenrepertoire von Isabelle Borges ist geometrisch und basiert auf der Strategie wiederholter Faltungen, Spiegelungen und Drehungen der Binnenformen. Für die Künstlerin sind es „be-wegte Flächen“ (I.B.), die wiederum das Gerüst für einen verdich-teten neuen Bildraum bieten. So öffnet Borges dem Rezipienten ein „Fenster“ für die optische wie körperliche Erfahrung mit ihren Werken.