TIME SIGNATURE

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Zum Eröffnungsabend wird Prof.Dr. Stephan Berg, Intendant am Kunstmuseum Bonn in einen Dialog mit der Künstlerin treten, um vor ihren Originalen über „Das Bild als Übergangserfahrung“ zu sprechen. 

Die neuen großformatigen Werke der Künstlerin beeindrucken mit ihrem expansiven Farbgeschehen und entführen den Betrachter in einen facettenreichen Kosmos der Malerei. In ihm verwandelt Nicola Staeglich Farbe und Malspuren in komplexe Bildräume, die Licht freisetzen und Zeit sichtbar machen.

Seit 2003 inszeniert die Künstlerin ihre Ölmalerei in der Technik der Hinterglasmalerei auf transparenten Acrylglaskörpern. Durch die Tiefe des Trägers entsteht ein Bildraum zwischen der hinter dem Acrylglas aufgetragenen Farbe und dem Weiß der Wand, welche gleichzeitig zur erweiterten Projektionsfläche der Malerei wird. Derart verflüssigen sich die Grenzen zwischen Bild, Körper und Raum, Licht und Schatten.

Im dialogischen Gegenüber zu Staeglichs bildhaften Farbkörpern stellt sich unmittelbar ein Moment der Ruhe ein. Man möchte die spezifische Leuchtkraft der Farbe in sich aufsaugen und den Bewegungen der Pinselzüge nachfolgen. Ein konstitutives Element in Staeglichs Bildern ist ihre Inszenierung von Malerei als eine lesbare performative Handlung. 

Mittels handgefertigter Pinsel vollzieht die Künstlerin in einem auf- und abschwellenden Raum-Zeit-Kontinuum mal breite und schmale, mal kurze und langgezogene Farbsetzungen. Unvermittelte Spritzer von Farbe oder widerständige Momente sich aufstoßender Pinselhaare unterbrechen stellenweise den ruhigen Fluß.

Mit ihrem Ausstellungstitel TIME SIGNATURE legt die Künstlerin den Fokus auf den rhythmisierten „Takt“ ihrer Pinselsetzungen in Einheit mit der individuellen Autorenschaft ihrer körperbetonten Performance des Malens. Ihre leuchtenden schwebenden Farbräume ermöglichen dem Betrachter die „Vertiefungen des Sehens hin ins Imaginäre (…). So ist die Ordnung der Malerei, die Synthese des Nebeneinander und des Zugleich, kein Effekt einer optischen Täuschung, sondern eine kulturelle Erfindung.“ (L.S., Denken in Farbe, Berlin 2020).


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On the opening evening, Prof. Dr. Stephan Berg, Director of the Kunstmuseum Bonn, will host a dialogue with the artist to talk about ‘The image as a transitional experience’ in front of her originals.

The artist‘s new large-format works impress with their expansive use of colour and transport the viewer into a multifaceted cosmos of painting. In it, Nicola Staeglich transforms colour and traces of paint into complex pictorial spaces that release light and make time visible.

Since 2003, the artist has been staging her oil paintings using the technique of reverse glass painting on transparent acrylic glass bodies. The depth of the support creates a pictorial space between the colour applied behind the acrylic glass and the white of the wall, which simultaneously becomes an extended projection surface for the painting. In this way, the boundaries between image, body and space, light and shadow become fluid.

Staeglich succeeds in making the colour float and placing it in an intermediate state of material presence and atmospheric radiance. In this way, her paintings act as a storehouse of energy and time. The viewer encounters a broad spectrum ranging from warm red and orange tones to the monochromatic tone of restrained grey and pastel shades to high-contrast settings of dark green and brown next to light salmon pink and beige. 

In dialogue with Staeglich‘s pictorial bodies of colour, a moment of calm immediately sets in. You want to absorb the specific luminosity of the colour and follow the movements of the brushstrokes.

A constitutive element in Staeglich‘s paintings is her staging of painting as a readable performative action. Using handmade brushes, the artist creates sometimes broad and narrow, sometimes short and elongated colour settings in a space-time continuum that swells and recedes. Unmediated splashes of colour or resistant moments of bristling brush hairs interrupt the calm flow in places.

With her exhibition title TIME SIGNATURE, the artist focuses on the rhythmised ‘beat’ of her brushstrokes in unity with the individual authorship of her body-emphasised performance of painting. Her luminous, floating colour spaces enable the viewer to ‘deepen their vision into the imaginary (…). Thus the order of painting, the synthesis of juxtaposition and simultaneity, is not the effect of an optical illusion, but a cultural invention.“ (L.S., Thinking in Colour, Berlin 2020)















































Mit ihrem Ausstellungstitel TIME SIGNATURE legt die Künstlerin den Fokus auf den rhythmisierten „Takt“ ihrer Pinselsetzungen in Einheit mit der individuellen Autorenschaft ihrer körperbetonten Performance des Malens. Ihre leuchtenden schwebenden Farbräume ermöglichen dem Betrachter die „Vertiefungen des Sehens hin ins Imaginäre (…). So ist die Ordnung der Malerei, die Synthese des Nebeneinander und des Zugleich, kein Effekt einer optischen Täuschung, sondern eine kulturelle Erfindung.“ (L.S., Denken in Farbe, Berlin 2020).





Staeglich gelingt es, die Farbe zum Schweben zu bringen und in einen Zwischenzustand von materieller Präsenz und atmosphärischem Strahlen zu versetzen. So wirken ihre Bilder wie Energie- und Zeitspeicher. Der Betrachter begegnet einem breiten Spektrum von warmen Rot- und Orangetönen über den monochromatischen Klang zurückhaltender Grau- und Pastelltöne bis hin zu kontrastreichen Setzungen von dunklem Grün und Braun neben hellem Lachsrose und Beige. 




TIME SIGNATURE

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